Der Sauhörer oder Haarhändler


Im Gemeindearchiv taucht bei Verzeichnissen öfters der Beruf des Sauhörers, manchmal gar in Schriftsprache als Haarhändler bezeichnet, auf.

Dieser zog mit Stosskarren und Sack von Bauernhaus zu Bauernhaus, die am letzten Schlachttag gesammelten Schweinsborsten aufzukaufen. Zwei bis drei Batzen pro Tier, je nach Qualität und Menge, betrug der Erlös. Ganz besonders gesucht waren die langen Rückenborsten, welche besonders aufgearbeitet, den Schuhmachern und Sattlern als Spitzen für die Pechfäden dienten, mit welchen das Lederzeug genäht wurde. Die übrigen Borsten verkaufte unser Händler dem Bürstenmacher.

Vermutlich kaufte der gleiche Berufsmann auch die Kamm- und Schweifhaare der geschlachteten Pferde zusammen.