Tschugg
die kleinste Gemeinde im Amt Erlach. Besitzt eine Fläche von 326 ha davon überbaut 23 ha,landwirtschaftliche Fläche 148 ha, Wald und Bäche 155 ha.Das ruhige, abgelegene Dorf kennt aber die gleichen Probleme und Problemchen wie alle andern Gemeinden und auch die Bewohner sind hier nicht besser und nicht schlechter als anderswo.
Tschugg war schon zur Römerzeit bewohnt. Aus einem geschichtlichen Roman können wir entnehmen, dass Helvetier in Entscherz beheimatet waren. Diese zogen mit allen andern Sippen nach Gallien.Dort wurden sie bekanntlich geschlagen, so dass sie wieder in die alte Heimat zurückkehren mussten. Vor dem Wegzug hatten sie ihre Wohnstätten verbrannt. Diese mussten sie nun neu aufbauen, aber diesmal unter römischer Herrschaft.Die Ausgrabung eines römischen Gutshofes ist Zeuge dieser Herrschaft.
Urkundlich werden Tschugg und Mullen erstmals 1221 resp. 1185 erwähnt. Unsere Bevölkerung lebte früher vor allem vom Rebbau, galt doch der Wein als wichtigstes Lebensmittel. Durch die Gewinnung von Kulturland und damit dem Anbau anderer Produkte verlor der Rebbau seine Bedeutung als Lebensmittel immer mehr. Diese Entwicklung wurde ausserdem von verschiedenen Rebkrankheiten unterstützt.In seiner Blütezeit im letzten Jahrhundert betrug die Rebfläche über 40ha, sank dann bis gegen 3 ha und beträgt seit der Gesamtmelioration 1976 wieder 6 ha. So kommt es, dass heute der Rebbau vor allem als arbeitsintensives Hobby und auch als lohnender Nebenverdienst betrieben wird.
Früher stand fast in jedem Bauernhaus ein eigener Trüel (Presse), heute existieren nur noch zwei Weinkeller: in der Klinik Bethesda mit 3 ha Rebland und als Nachfolger von Willy Garo neu der Keller von Theodor Gutmann, der neben seinen eigenen Reben auch die meisten Trauben der Hobby-Rebbauern einkeltert.In beiden Kellern wird eifrig für einen guten Tropfen «Tschugger» gesorgt und wir dürfen sagen, die Arbeit lohnt sich jeweils bestens.Wir versuchen, den Rebbau auch für die Zukunft zu erhalten. geben doch die Reben unserem Dorf seinen eigenen Charakter. Leider hat es die Gemeinde versäumt, während der Rebzusammenlegung1970 – 1976 sich ein Stück Rebland zuteilen zu lassen.