Maitannli Brauch
„Beliebten, heiratsfähigen Mädchen wird je nach Gunst und Neigung der Burschen ein Maibaum vor oder auf das Haus gestellt"
„Für ein ganzes Quartier oder ein ganzes Dorf wird auf einem öffentlichen Platz oder vor dem Hause des schönsten Mädchens ein einzelner Maibaum aufgerichtet".
„Brunnen werden mit einem kleinen Tännchen geschmückt".
„Beim Heimschen wird ein Bäumchen umgetragen". (heimschen - ein Tannli herumtragen für besseres werben) Info:Markus Nobs,Aarberg
wird den Werbern, innerhalb eines Monates,Jahres kein Mahl gereicht, wird im kommenden Jahr ein Doggu anstelle des geschmückten "Tannlis" gestellt. Nicht immer verstehen aber die beworbenen Mädchen den Brauch ! hier nun die Sammlung an ebensolchen, eventuell berechtigten "Doggu Böimli"
Maitannli und Faulbaum,Strohpuppen und Spreuer - Gottfried Häusler
Die männliche Jungmannschaft hielt ehemals ein scharfes Auge auf das Betragen der jungen Mädchen und ihre Justiz war gefürchtet. Um so grösser war deshalb die Ehre, die einem tausend Wochen alten zuteil wurde, wenn die Nacht auf den 1.Mai ihm ein Maientannli bescherte. Dieser schöne Brauch hat sich im grossen Teil des Seelandes bis auf den heutigen Tag erhalten. Natürlich kann nicht ein Einzelner das hohe Bäumchen stellen. Es müssen sich, wie beim "Runden", einige Burschen zusammentun, natürlich unter Anführung des am meisten Interessierten. Die allen Leuten sichtbare Huldigung kostet dann aber auch einen tüchtigen Imbiss, welcher früher unmittelbar nach dem Aufstellen, heute meist am übernächsten Samstag nach dem Umlegen des Baumes offeriert und auch verzehrt wird.
Das Gegenstück zum bändergeschmückten, schlanken Maientannli bildete früher der Faulbaum, welcher solchen Töchtern gestellt wurde, deren Lebenswandel nicht über jeden Tadel erhaben war. In den letzten Jahrzehnten hat man selten mehr Faulbäume gestellt, da diese Art Volksjustiz leicht zu bösen Händeln führt und man heutzutage weniger erträgt, als es früher wohl der Fall gewesen sein mag. Aus dem gleichen Grunde werden auch keine Strohtoggel mehr vor die Fenster leichtsinniger Mädchen gehängt. Hingegen ist es noch in den letzten Jahren vorgekommen, dass Spreuer oder Sägemehl auf die geheimen Wege gestreut wurde, die von "ihm" zu "ihr" führten. Dies ganz besonders, wenn das Verhältnis nicht sichtbar war. So konnte es noch in der letzten Kriegszeit etwa vorkommen, dass die Schleichwege von Internierten zu hiesigen Mädchen entdeckt und dann von der erzürnten Jungmannschaft öffentlich bekannt gemacht wurden. Wie die Strohpuppen, so wurde der Spreuer- oder Sägemehlweg von den betroffenen Mädchen meist entdeckt, wenn das halbe Dorf sich schon entsprechend ergötzt hatte.
Kategorie
Anzahl an veröffentlichten Bildern in der Kategorie: | 8 |
Anzahl an nicht veröffentlichten Bildern in der Kategorie: | 0 |
Kategorie ansehen: | 285 x |
Die am häufigsten angeschauten Bilder in der Kategorie
Zuletzt hinzugefügte Bilder zur Kategorie
Powered by Phoca Gallery