Eine alemannische Dorfsiedlung
Lange bevor es eine Stadt mit Mauern und Türmen gab, breitete sich in der Nähe der Brunnquelle, die das unentbehrliche Wasser lieferte, eine dörfliche Siedlung aus. Weil der Mensch den ungebändigten Gewässern noch nicht gewachsen war, suchte er sichern Sitz an der Berglehne. Die Bewohner bebauten den Acker und hirteten das Vieh, lagen der Jagd und dem Fischfang ob. Wald und Weide wurden gemeinsam genutzt. Frühzeitig ist auch die Rebe bezeugt. Das Handwerk war noch unentwickelt, jeder Haushalt war für seine Bedürfnisse fast ganz auf sich selbst angewiesen. Das galt für Nahrung und Kleidung, Werkzeug und Geräte, wie für das aus dem Groben gezimmerte Obdach. Mittelpunkt des Dorfes war der Herren- oder Fronhof, den der Grundherr durch einen Meier verwalten ließ. Die ringsum angesiedelten Bauern, ob freien oder unfreien Standes, waren dem Grundherrn den jährlichen Bodenzins und der Kirche den Zehnten schuldig, die Hörigen überdies zu Frondiensten verpflichtet.
Die Vorgänge bei der alemannischen Besiedlung unseres Gebietes und die Verhältnisse unter der fränkischen Herrschaft sind nur lückenhaft aufgehellt. Wer hier landes- und grundherrliche Rechte ausübte, liegt im Ungewissen. Der kirchliche Einfluss auf die Bevölkerung verstärkte sich durch zahlreiche Klostergründungen. Als Pflegestätten der Kultur hoben sie die Gesittung der rohen Bevölkerung, wie sie auch zur Verbesserung des Landbaues beitrugen. Es ist anzunehmen, dass die Klöster von Münster-Granfelden, Bellelay und St. Immer ihre wohltätigen Wirkungen bis in die Gegend von Biel ausstrahlten.