Der nacheiszeitliche Jurasee

Es bestand wenig Aussicht, im Rahmen der 2. JGK auf Siedlungsspuren oder Funde aus der älteren Steinzeit zu stoßen, aus dem einfachen Grunde, weil die Gegend der drei Juraseen während der letzten Eiszeit von den Eismassen des Rhonegletschers überdeckt worden war, die einerseits eventuelle frühere altpaläolithische Spuren menschlicher Begehung verwischten, und andererseits durch ihr Vorhandensein eine jungpaläolithische Besiedlung verunmöglichten. Nach dem Abschmelzen des Gletschereises, lag die Gegend unter den Fluten des nacheiszeitlichen Jurasees begraben. Die Gletscherwasser wurden durch die Endmoräne des Rhonegletschers in der Gegend von Wangen an der Aare gestaut.

Der Seespiegel erreichte im Pleistozän (um 15‘000 v. Chr.) eine absolute Höhe von 480 m.ü.M., das heißt, dass der See über dem Großen Moos eine Tiefe von 50 m aufwies. lm Holozän (um 12‘000 v. Chr.) standen die Fluten noch auf der absoluten Höhe von 450 m.ü. M. Eine Besiedlung der tiefgelegenen Zonen in dieser Gegend war daher auch im ausgehenden Paläolithikum nicht möglich. Die Siedlungs- und Rastplätze der Rentierjäger müssen auf den Uferzonen des nacheiszeitlichen Jurasees liegen.Um 11‘000 v. Chr. war die Erosion durch die Endmoräne in der Gegend von Wangen so weit fortgeschritten, dass der Seespiegel bis auf das heutige Niveau absank. Dies hatte die Aufteilung derübriggebliebenen Wasserfläche in die drei Becken des Neuenburger-, Murten- und Bielersees zur Folge.