Hexenverbrennungen

Ein dunkles Blatt in der bernischen Geschichte und Kirchengeschichte stellen die Hexenverfolgungen, -prozesse und -Verbrennungen dar.

Man glaubte, bestimmte Frauen (Hexen) seien für Hagel und Blitzschlag, Unfruchtbarkeit bei Mensch und Tier, Seuchen, Krankheiten und vieles andere mehr verantwortlich.

Am Ende des 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erreichte der Hexenaberglaube seine grösste Ausweitung.

In Thun warf man 1582 eine 102 Jahre alte Frau ins Feuer, weil sie Unwetter gemacht, Menschen und Tiere gelähmt und den Wirt im Freienhof um seine Mannheit gebracht hatte.

Auf dem Tessenberg sind im Zeitraum von 1611-1667 nicht weniger als sechzig Todesurteile wegen Zauberei vollzogen worden.

Nidau sah allein im April 1620 neun Hexenprozesse. Jede Frau konnte verdächtigt werden und manche hat auf der Folter Dinge gestanden, die sie nie getan, nur um den Qualen ein rasches Ende zu bereiten.

Der Hexenglaube bot die Möglichkeit, Gott zu entlasten. Dadurch trug nicht er die Schuld an den unerklärlichen Katastrophen, sondern die dunkeln Mächte des Bösen.