Himmelserscheinungen vor dem Pestjahr von 1628
ln einem Totenrodel von Diessbach b.B. hat einer der Pfarrherren, vermutlich Friedrich Albrecht Pitiskus, ein Pfälzer, auf den hintersten zwei Seiten alle auffälligen Himmelserscheinungen der letzten Jahre vor dem Pestjahr 1628 notiert, wohl weil er darin Mahnungen Gottes an die sündige Menschheit sah.
Seine Eintragungen lauten: «Kurtze Ufzeichnungen, was denkwürdiges inn etlichen wenig iaren einander nach verlauffen und sich zutragen.
Anno 1618 ist ein uberuss grosser Comet erschienen von anfang an des Novembris, hat geweret biss fast mits inn Jenner des folgenden1619 iars. Im Jahr 1618 sind gsyn 3 Finsternussen, zwei an der Sonnen und eine am Mond.
Anno 1619 sind 5 Finsternussen gsyn, dry an der Sonnen und 2 am Mond.
Anno 1620 sind aber 5 gsyn, dry an der Sonnen und 2 am Mond.
Anno 1621 sind gsyn 4, zwo an der Sonnen und zwo am Mond.
Anno 1622 zwo grosse an der Sonnen, beide.
Anno 1621 ist zu Bern, Biel, Nüwwburg und wyt und breit daharumb, den 20. tag May, namlich am 6. Pfingsttage umb 3 nachmittag ein grosser Erdbidem (Erdbeben) gsyn, welcher sich ouch den folgenden morgen merken und spüren lassen.
Inn itzt gemeltem iar ist ein nasser Sommer gsyn, besonders umb die Ernde Zyt, da es stats an einander Geregnet, dass das Getreide ufem velde ussgwachsen, darum imm folgenden 1622 iar grosse thüre entstand, dergliechen inn 100 iaren nit gsyn.»
Er zählt dann, zuunterst auf der Seite, kaum mehr mit Sicherheit lesbar, die einzelnen Getreidepreise auf und fährt fort: «...ist ouch im 1628 Jar ein sterbendt gsyn und sindt in der kilchhöri 112 gestorben.» Die Stadt Bern zählte damals etwa 6000 Einwohner, von welchen beinahe die Hälfte, nämlich 2756, der Pest zum Opfer fielen.
diese Anhäufung von Sonnenfinsternissen, lässt sich nicht nachvollziehen, sind also falsch