Gmeindratssitzig vo anno Dazumol
Früecher het der Weibel a jeder Ratssitzig müesse teilnäh. Nid dass er stimmberechtiget isch gsy - aber we d'Herre vollzählig si awesend gsy, het jede i Sack greckt u-n-es Zähni uf e Tisch gleit. Mit däm Gäld het de der Weibel müesse go ne Liter «Brönnts›› choufe. Dr Liter Schnaps het denn achtzg Rappe g'choschtet. Ersch we jede es Glesli het versuecht gha, het dr Presis d'Sitzig eröffnet u gwöhnli, we dr Gutter isch läär gsy, isch od d'Traktandelischte erschöpft gsy.
Die letschti Sitzig im Johr isch am Sylveschterobe abghalte worde. Denn het es Zahltag gäh. D'Johresbsoldige si uszahlt Worde. Der Presis het 20 Franke übercho u d`Ratsmitglider jede zwe Föifliber. Drzue si no d'Taggälder vom ganze Johr cho, sodass jede e paar Franke het im Sack gha - das het müesse gfyret wärde. So het der Weibel zum zwöite u nachhär no zum dritte Mol dr Gutter müesse go lo nochefülle. Aber wie flyssiger die Manne zum Glesli greckt hei, wie stiller si si worde. Wo gäge Mitternacht s`Cherzeliechtli isch achebrönnt gsy, isch es müüslistill worde im Schuelzimmer. Ersch wo am Morge am sächsi d'Chilcheglogge lut der Sunntig verkündet hei, isch der Schryber erwachet, het ds Buech ungere Arm gnoh u-n-isch still use.
Eine ume-n-angere vo dene Rät isch o erwachet u still hei zue. Ob i Stall oder is Bett, das isch niene protokolliert.
Alexander Schwab, Siselen