Treiten
mdl. treite, frz. Treiteron oder Treteron heisst in ersten Urkundenbelegen: 851 villa... vocatur Treitun (nach Cartular von Lausanne um 1240), 1221 in...Treiton, zwischen 1225/29 in Treitun..., 1284 de Treton, 1345 in Tryton . ., 1425 von Treitten .
Es ist aufschlussreich, dass die dreisilbige französische Lautung urkundlich nicht früh nachgewiesen werden kann. Deshalb dürfte der Verdacht gerechtfertigt sein, dass es sich um eine verhältnismässig junge Bildung handelt, vielleicht erweitert durch ein vertrautes Suffix (wie in chaperon) oder durch Anlehnung an traitre 'Verräter`,
da nach volksetymologischer Deutung der Name Treiten einen Bezug haben soll zur legendären Ermordung des Bischofs David am Dorfbach von Ins im Jahre 851 .Eine gesicherte Namendeutung ist nicht möglich. Hubschmied setzt ein gall. *tragetâ, *tragetaron(o) 'Schritte' voraus und vermutet bei Treiten eine Stelle im Sumpfland, die mit langen Schritten passierbar war, eine Art Furt. Da aber die Gegend zu dieser Frühzeit noch nicht vermoost war, dürften Hubschmieds Erklärungen verschiedener Ortsnamen rings um das heutige Grosse Moos mit dem Bezug auf 'Sumpf' schon aus realen Gründen fragwürdig bleiben. Treiten gehört wahrscheinlich auch noch zum vorromanischen Sprachgut.